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Ludwig der
XIV. bestellt den Erzbischof von Paris zu sich in sein
Schloss in Versailles.
Ludwig: "Ich habe gehört, ihr wollt dem toten Molière kein
christliches Begräbnis gewähren."
Erzbischof: "Das Gesetz schreibt es so vor, dass er nicht in
Gottes
geweihter Erde begraben werden darf."
Ludwig: "Wie tief reicht Gottes geweihte Erde?"
Erzbischof: "Vier Fuß tief, mein König."
Ludwig: "Dann begrabt ihn fünf Fuß tief!"
Kunst ohne Raum hat sich
die Aufgabe gestellt, den Bereich
zwischen dem vierten und fünften Fuß auszuloten, die diffuse
Grenze zwischen Religion und Kunst, zwischen Glauben und
Mythos, zwischen Kult und Performance.
Die Kunst hat die Fragestellungen der Religion übernommen, ist
sie deshalb zur Religion geworden? Ist der Kern der Kunst die
Verarbeitung der tragischen Erkenntnis, dass das Leben endlich ist?
Will uns der Künstler zur Einheit mit der Welt zurückführen?
Negiert der Künstler die eigene Sterblichkeit oder präsentiert er
uns sein eigenes "Nichtfertigwerden mit der Welt"?
Liegt die Qualität der Kunst in ihrer religiösen/kultischen
Dimension, in ihrer Brauchbarkeit als Fetisch?
Das Kunstwerk Galerie präsentiert Kunst in ungewohnten
Zusammenhängen, d.h. die Galerie sucht neue Zusammenhänge.
artworldwide stellt die Frage nach der Beseelung der
Dinge.
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